Warum ich Twitter liebe und trotzdem ohne leben kann

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Twitter, der Kurznachrichten-Dienst der das Internet 2.0 mit beeinflusst hat, feierte im März sein zehnjähriges Bestehen. In einer kleinen dreiteiligen Serie will ich darüber berichten, warum ich gerne Twitter benutzte, werde Tipps geben wie ihr Twitter nutzen könnt und eine Leseempfehlung geben.

Angeregt zu dieser kleinen Serie hat mich mein Münchener Kollege Johannes Mairhofer, der in seinem Blog www.einaugeistgenug.de auf die Blogparade #TwitterundIch von Brandwatch hingewiesen hat. An dieser Aktion will ich mich heute beteiligen.

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Wie ich zu Twitter kam

Mein ersten Tweet (so nennt man die Nachrichten auf Twitter) habe ich am 16. August 2009 am Nachmittag veröffentlicht. Ich bin aus zwei Gründen damals zu Twitter gestoßen: Ich habe damals als Fotograf für die Tageszeitung gearbeitet. Die damals neuen Verbreitungskanäle in den Sozialen Medien wurden interessant für die Redaktion, um darüber neue Geschichten zu finden und Kontakt zu den Lesern zu halten. Daher gab es die Aufforderung, dass wir uns mit diesen neuen Medien beschäftigten. Der zweite Grund war, dass ich auf der Suche nach neuen Vertriebskanälen war, um auf meine Arbeiten hinzuweisen und meinen Namen in der breiten Masse bekannter zu machen. Aus diesem Grund ging am 31. Juli 2009 mein erster Blog bei Blogger online, um regelmäßig Neuigkeiten auf der verbundenen Webseite zu posten. Aber damit erreichte ich noch nicht die breite Masse. Also fing ich an, mit allen möglichen Netzwerken zu experimentieren: Wer-Kennt-Wen und MiaPlaza (beide gibt es nicht mehr), MySpace, Facebook, Twitter, YouTubeLinkedIN und vielen mehr, die über die Jahre hinzugekommen sind und auch wieder verschwunden sind. Wenn diese beiden beruflichen Gründe nicht gewesen wären, ich glaube, heute wäre ich nicht so aktiv auf diesen Kanälen, könnte vielleicht so gar darauf verzichten.

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Erste Schritte beim Twittern

Am Anfang war ich mir nicht ziemlich sicher, was mir die Aktivitäten auf den vielen Kanälen bringen sollte. Auf Twitter habe ich wenige Leute gefunden, die ich kannte, dafür waren viele Tweets in englisch verfasst, weshalb ich meinen ersten Tweet in deutsch und englisch verfasst. Ich weiß es nicht mehr genau, ich glaube Twitter war am Anfang nicht meine erste große Liebe, aber ich wollte es testen und nutze es. Von Anfang an twitterte ich unter meinen Namen @KarstenSocher. Und so langsam baute ich mir ein Netzwerk auf, fand im Laufe der Zeit Kollegen und Bekannte und konnte auch Konversationen führen. Und das mit 140 Zeichen! Das wollte ich erst gar nicht glauben.

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Darum ist Twitter so einzigartig

Twitter ist wegen diesen 140 Zeichen so einzigartig. Man muss sich kurz und knapp formulieren. Das erfordert Übung, aber es geht. Die Bedienung von Twitter ist intuitiv und leicht zu erlernen. Aber trotzdem kann man viele Fehler machen mit automatischen Nachrichten, Facebook-Verknüpfungen, Begrüßungs-Nachrichten. Wie man diese vermeiden kann, beschreibe ich aber im zweiten Teil der Serie, das würde den Rahmen hier sprengen. Twitter hilft wunderbar, die wichtigsten Nachrichten in Kürze zu erfassen und selektieren, was für einen wichtig ist. Es ist die erste Anlaufstelle, um Nachrichten zu erhalten und über aktuelle Geschehnisse in der Welt informiert zu werden. Andere Medien kommen da nicht so schnell mit. Über Twitter und die Hashtags (#) kann man Ereignisse verfolgen und sich während Fernsehsendungen mit anderen Interessierten austauschen. Auch auf Events wie die Photokina kann man mit den richtigen Hashtag informiert sein, was gerade bei anderen Vortägen oder in anderen Hallen passiert. Benötigt man Hilfe oder Fragen, wird hier einem schnell geholfen. Die Serviceteam sind über Twitter teilweise sehr schnell, wenn man diese anschreibt, als Beispiel will ich hier @Telekom_hilft und @DB_Info nennen. Unter Follower hilft man sich gegenseitig, wenn man eine Frage oder Problem twittert. So konnte ich meinen ersten Tweet wiederfinden, denn Johannes Mairhofer alias @photonity hatte die Lösung parat: discover.twitter.com/de/first-tweet

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Kontakte auf Twitter geknüpft

Twitter ist kein einseitiges Medium, welches man Online auslebt. Über die Jahre habe ich einige Kontakte geknüpft und im realen Leben getroffen. Da ist zum Beispiel das Twitter Rotation Curation Projekt @99Fotografen von Johannes Mairhofer. Durch dieses Projekt habe ich @tmmd und @Pyrolim kennengelernt und einmal im Jahr verabreden wir uns zu einem 99Fotografen-Treffen, auch wenn wir nur zu Dritt sind. Und dann ist noch @RegulaAeppli, die ich über das selbe Projekt kennengelernt habe und jedesmal treffen, wenn ich in der Schweiz unterwegs bist. Aber auch andere Twitter habe ich auf Messen wie zum Beispiel die Photokina, Vorträgen und Workshops zum Beispiel in Zingst persönlich getroffen.

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Witzige Begebenheiten

Aber auch andere Kontakte konnte ich dank Twitter knüpfen. Vor Jahren hatte ich einen Termin in Braunschweig, nach Ende der Aufnahmen wollte ich bei @Spuersinn vorbeischauen und mich informieren, was das Unternehmen so im Sortiment hat. Also wurde mir das Geschäft gezeigt und erläutert, was man so anbietet. Im laufe des Gesprächs fragte die Verkäuferin mich nach meinem Namen. kaum genannt bekam ich zu hören: „Dich kenne ich von Twitter!“ Da war ich etwas überrascht, mit sowas hätte ich nie gerechnet. Die Verkäuferin war @TillaPe. Aber auch auf anderen Events habe ich schon erlebt, dass mich Leute ansprachen und wissen wollten, ob ich es bin. Ein spannendes Gefühl. Ein besonderes Ereignis habe ich besonders in Erinnerung. Vor Jahren habe ich mal einen Kommentar getwittert und bekam prompt die Antwort: Eine ganz besondere Einladung über die mich sehr gefreut habe und vielleicht mal in meiner Biografie darüber berichte, denn jetzt ist diese noch nicht für die breite Masse bestimmt.

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Mit Twitter hat sich mein Leben verändert

Twitter kann süchtig machen. Das verfolgen der Timeline, der Austausch mit Kollegen und Kontakten, das beobachten von Ereignissen und des sogenannten Second-Screen (das ist, wenn Fernsehsendung gleichzeitig auf Twitter Kommentiert und diskutiert werden). Da kann man schon Stunden verbringen, Twitter ist sehr zeitintensiv. Deshalb ist ein umdenken in der eigenen Zeit- und Projektplanung wichtig. Wenn ich in die Timeline reinschaue, ist es meistens am Abend. Deshalb liebe ich die Twitter-App für das iPhone, die kann nur wenige Stunden zurückgehen und das reicht, um über das wichtigste Informiert zu sein. Deshalb habe ich auch die Funktion deaktiviert, dass Twitter mir die wichtigsten Tweets zu erst anzeigt. Da waren Tweets dabei, die waren einige Tage alt und für mich somit uninteressant.

Twitter ist aber auch in meinem eigenen Marketing-Mix nicht mehr wegzudenken. Über Twitter kann ich auf neue Bilder oder Blogbeiträge aufmerksam machen und ich merke auch, dass ich hierüber Nachfragen und Zugriffe auf den Blog verbuchen kann. Das funktioniert hier besser als auf den anderen Kanälen wie Facebook. Aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass dort immer mehr Einschränkungen in der Reichweite gibt.

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Auch ohne Twitter kann ich sehr gut leben

Auch wenn Twitter aus meinen fast täglichen Onlineleben nicht mehr wegzudenken ist, ich kann ohne den Mikrodienst weiterleben. Es ist zwar heute neben Pinterest meine Lieblingsplattform unter den Sozialen Medien. Das liegt daran, dass sich alle hier Kurz fassen müssen und keine Romane verfassen können. Aber ich sterbe nicht, wenn ich mal einen Tag, eine Woche oder einen Monat nicht in die Timeline reingeschaut habe. Ich kann damit sehr gut leben. Und das gilt für alle Sozialen Netzwerken, denn früher konnten wir auch ohne diese Plattformen existieren. Deshalb bin auch als erstes in den Sozialen Medien offline, wenn ich viel zu tun habe oder Urlaub und somit eine Auszeit habe. Wir wussten als Kinder uns ohne Handy, Computer und Tablett zu beschäftigen. Das wird auch weiterhin so sein. Sollte Twitter wirklich sein Vorhaben in die Tat umsetzen, eines Tages Posting mit mehr als 140 Zeichen zu ermöglichen, wäre es für mich ein Zeichen, dass meine Zeit auf Twitter vorbei wäre. Denn dann verliert Twitter genau dass, was es ausmacht: Seine knackige würzige Kürze.

Zum Schluss noch ein Video, welches Twitter getwittert hat und zeigt, warum Twitter so toll ist.

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Über Karsten Socher

Ich bin Fotograf und Bildjournalist in Kassel und Nordhessen. Mein Ziel ist es, euch mit meiner Art der Fotografie zu begeistern und emotionale stimmungsvolle Bilder zu präsentieren. In meinen Workshops und Vorträgen vermittle ich euch meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Bereich der Fotografie und dem Foto-Business. ------ Karsten Socher ist Fotofachlaborant, Fotograf und Bildjournalist in Kassel. Sein Werdegang begann 1989 bei der Schülerzeitung, eine Ausbildung zum Fotofachlaborant folgte. Nach der Gesellenprüfung folgte eine Ausbildung zum Porträt- und Hochzeitsfotografen, Ende 1998 schloss er die Meisterschule ab. Seit 2000 arbeitet er freiberuflich als Fotograf und Bildjournalist. Seit 2015 ist er hessischer Fotografensprecher im Berufsverband DJV, seit 2019 Vize-Bundessprecher. Am besten entspannen kann er beim Spazieren und Radfahren - alleine oder mit Freunden. Sonstige Hobbys: Lesen, schwimmen, Theater- und Konzertbesuche.

2 Kommentare

  1. Veröffentlich von Lesetipp: Twitter für Einsteiger | Fotograf Kassel am 15. Mai 2016 um 10:34

    […] Wochen habe ich im Rahmen der Blogparade #TwitterundIch von Brandwatch berichtet, “Warum ich Twitter liebe und trotzdem ohne leben kann” und habe meine persönlichen “35 Tipps für Fotografen auf Twitter” gegeben. […]

  2. Veröffentlich von 35 Tipps für Fotografen auf Twitter | Fotograf Kassel am 15. Mai 2016 um 10:37

    […] Woche habe ich im Rahmen der Blogparade von Brandwatch beschrieben, “Warum ich Twitter liebe und trotzdem ohne leben kann“. Ich liebe Twitter, um schnell aktuelle Informationen zu erhalten und mit anderen zu teilen. […]

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