Jan Josef Liefers und Radio Doria begeisterten in Bad Hersfeld

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„Manchmal hör ich in solchen Momenten die Stimme meines Großvater der sagte: „Junge, hättest Du mal was richtiges gelernt!“, witzelt Jan Josef Liefers und schaut sich in der ehrwürdigen ausverkauften Stiftsruine Bad Hersfeld um. Am Dienstag trat der beliebte Schauspieler und Musiker mit seiner Band Radio Doria bei „Festspiele in Concert“ auf.

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Jan Josef Liefers über Peinlichkeiten

Hätte der charismatische Jan Josef Liefers allerdings auf seinen Großvater gehört, dann würde der deutschen Schauspieler-Landschaft eine Persönlichkeit fehlen. Als Pathologe Professor Börner steht der gebürtige Dresdener Schauspieler seit 2002 im Tatort vor der Kamera und feiert damit Erfolge. Mit seiner Band Radio Doria (die ursprünglich Oblivion hieß) ist er seit 2006 regelmäßig vor ausverkauften Häusern auf der Bühne. Und auch als Musiker hat er große Erfolge vorzuweisen: Top 10 der Deutschen Albumcharts, Echo-Nominierung und 4. Platz beim Bundesvision Song Contest 2015 mit dem Song „Sehnsucht Nr. 7“.

Mit Tiermasken bekleidet betreten die Musiker kurz nach 20 Uhr die Bühne und besingen die Not der Tier im Wald. „Mir wollen mit euch zwei Stunden Spaß haben“, kündigt Jan Josef Liefers im Anschluss an. Und Spaß hatten die 1.300 Zuschauer, als der Musiker über seine peinlichsten Momente im Leben erzählt. Da gab es die Momente mit seiner Muter, die in einer Kiste die ersten 18 Jahre seines Lebens gesammelt hat. „Und Mütter haben das Talent, diese in den unmöglichsten Momenten wildfremden Menschen zu präsentieren“, erzählt Liefers. Da findet sich in der Kiste der erste empfangene Liebesbrief wieder an. „Es wird noch schlimmer“, sagt der Musiker und erzählt, wie das erste Kondom zum Vorschein kam.

Nach so vielen Spaß wurde der Schauspieler auch politisch. „Weiß nicht, ob jemand es weiß, ich habe mir über die Jahre ein zweites Standbein aufgebaut: Ich drehe manchmal Filme!“ Mit dieser Einleitung beginnt er von Dreharbeiten für einen Film in Israel zu berichten. Nach fünf Tagen Drehzeit hatte er einige Wochen Aufenthalt in dem Land, die er nutze, um die Gegend und Menschen kennenzulernen. Dabei hat er eine Familien kennengelernt, deren Tochter kurz vor der Hochzeit durch einen fanatischen Selbstmordattentäter zu Tode kam. Die Familie habe keine Rache gefordert, sondern habe sich mit der Familie des Attentäters ausgesöhnt. „Das hat mich noch Monatelang beschäftigt“, sagt der 51-jährige, der auch in der ehemaligen DDR politisch aktiv war und auf die Straße ging, um für die Wende im eigenen Land zu gewaltfrei zu kämpfen.

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Liefers suchte den Kontakt zum Publikum

Lieder wie „Rückenwind“, „Danke“ und „Verlorene Kinder“ präsentiert der Musiker mit seiner Band. Nach einer Stunde spielen sie „Unbeschreiblich“, ab da ist das Publikum nicht mehr zu halten und steht die meiste Zeit bis zum Ende des Konzerts. Für Begeisterung sorgten auch die Musiker Johann Weiß (Gitarre), Gunter Papperitz (Keyboards), Jens Nickel (Gitarre), Christian Adameit (Bass) und Timon Fenner (Schlagzeug) mit ihren Soloeinlagen. Zu seinen Zuschauern suchte Jan Josef Liefers den Kontakt. Er geht in das Publikum, fordert Damen zum tanzen auf und bringt diese mit dem nächsten Herren zusammen. Zum Abschluss seines Konzertes geht der Schauspieler noch mal durch die Reihen und gibt den Zuschauern die Hände oder klopft auf Schulter.

Bevor Radio Doria und Jan Josef Liefers die Bühne betreten haben, stand im Park vor der Stiftsruine der Musiker und Songschreiber till Bennewitz auf der Bühne und stimmte die Besucher auf den Abend ein.

Für mich war es nicht das ersten mal, dass ich Jan Josef Liefers vor der Kamera erlebt habe. Bereits in der Vergangenheit habe ich von ihm und seiner Band Auftritte fotografiert. Es ist dabei immer wieder eine Freude, diese Konzert zu erleben, vor allem wenn der gebürtige Sachse über seine Kindheit in der DDR berichtet und kleine Anekdoten aus dieser Zeit erzählt. Einige Foto davon zeige ich in meinem Portfolio „Konzertfotografie„.

Und wie hat euch das Konzert gefallen? Hinterlasst mir unten einen Kommentar!

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Über Karsten Socher

Ich bin Fotograf und Bildjournalist in Kassel und Nordhessen. Mein Ziel ist es, euch mit meiner Art der Fotografie zu begeistern und emotionale stimmungsvolle Bilder zu präsentieren. In meinen Workshops und Vorträgen vermittle ich euch meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Bereich der Fotografie und dem Foto-Business. ------ Karsten Socher ist Fotofachlaborant, Fotograf und Bildjournalist in Kassel. Sein Werdegang begann 1989 bei der Schülerzeitung, eine Ausbildung zum Fotofachlaborant folgte. Nach der Gesellenprüfung folgte eine Ausbildung zum Porträt- und Hochzeitsfotografen, Ende 1998 schloss er die Meisterschule ab. Seit 2000 arbeitet er freiberuflich als Fotograf und Bildjournalist. Seit 2015 ist er hessischer Fotografensprecher im Berufsverband DJV, seit 2019 Vize-Bundessprecher. Am besten entspannen kann er beim Spazieren und Radfahren - alleine oder mit Freunden. Sonstige Hobbys: Lesen, schwimmen, Theater- und Konzertbesuche.

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